Rechte Symbolik

An Kundgebungen und Demonstrationen sowie auf Propagandamaterial der nationalistischen Covid-19 Massnahmegegner*innen finden sich immer wieder nationalsozialistische Symbole und Holocaustvergleiche. Auch laufen rechtesextreme Gruppen offen an den Protesten mit. Rechtsextreme versuchen seit einigen Jahren wieder vermehrt öffentlich aufzutreten, die nun entstandene diffuse Massenbewegung ermöglicht es ihnen sich den öffentlichen Raum zu nehmen. Rechtsextreme arbeiten oft mit Codes, Zahlenkombinationen und Symbolen, um ihre Ideologie kund zu tun. Dies einerseits, um einer möglichen Strafverfolgung zu entgehen und andererseits, um nicht für alle offensichtlich als Rechtsextreme erkannt zu werden. Um Rechtsextremes Gedankengut als solches zu erkennen ist es also wichtig, die Codes lesen zu können.

Quellen: www.rechtsextremismus.ch, www.antifa.ch, runtervondermatte.noblogs.org

Hakenkreuz

Das Hakenkreuz oder „Svastika“ war das Logo sowohl der deutschen NSDAP, als auch des Dritten Reiches. Beim Hakenkreuz mit gegen den Uhrzeigersinn gedrehten Balken, handelt es sich um ein altes hinduistisches Sonnensymbol, welches – gerade in Indien – auch ausserhalb rechtsextremer Kreise nach wie vor verwendet wird. Das Hakenkreuz mit im Uhrzeigersinn gedrehten Balken ist ein eindeutig neonazistisches Symbol und deshalb in Deutschland auch verboten.

Reichskreuz

Das Reichskreuz ist kein explizites Symbol des historischen Nationalsozialismus, fand aber auch im Dritten Reich als Orden und Abzeichen – vor allem in der Wehrmacht – Verwendung. Weil in Deutschland heute viele andere rechtsextreme Symbole verboten sind, wird das Reichskreuz oftmals als Ersatz für nationalsozialistische Zeichen verwendet.

SS – Totenkopf

Der SS-Totenkopf war ursprünglich Teil der Uniformkennzeichnung der SS und wurde an der Mütze getragen. Darüber hinaus gab es die speziellen SS-Totenkopfverbände, die für die „Bewachung und Verwaltung“ der Konzentrationslager zuständig waren. Diese trugen den SS-Totenkopf neben der Mütze auch am Kragen.

Triskele

Die Triskele ist ein uraltes mythologisches Symbol, bestehend aus drei Spiralen, das vor allem bei den Kelten von starker Bedeutung war. Die Bedeutung des Symbols ist nicht genau geklärt, meist wird es als Symbol für den Weg des Lebens oder als Symbol für die Sonne interpretiert.

In seiner eckigen Form (auch als dreiarmiges Hakenkreuz bezeichnet) wird es vor allem in rechtsextremen Kreisen verwendet, etwa als Logo von „Blood & Honour“, und ist in Deutschland verboten.

Thorhammer

Der Thorhammer, ein stilisierter Hammer mit kurzem Stiel und breitem Kopf, stammt aus der nordischen Mythologie. Der Legende nach sorgte der Wettergott Thor durch einen Schlag mit seinem Hammer für Donner. Bei den Neonazis gilt Thor als die reinigende Kraft und Symbol für die “Wehrhaftigkeit der nordisch-deutschen Rasse”. Lange war das Symbol des Hammers eines der meistverbreiteten in der völkischen Bewegung. Heute findet man den Thorshammer insbesondere als Kettenanhänger, Tattoosymbol oder auf CD-Covern.

Keltenkreuz

Das Symbol, welches ein Kreuz in einem Kreis zeigt, steht in der extremen Rechten weltweit für die «Vorherrschaft des Weissen Rasse». Das Keltenkreuz wird gemeinhin auch als «White Power»-Zeichen betitelt. Verwendung findet das Kreuz oftmals in Schriftzügen anstelle eines «O’s».

White Power Fist

Die stilisierte Faust der «White Power»-Bewegung soll als Symbol ein Gegenstatement zur Schwarzen Faust der US-Amerikanischen «Black-Power-Bewegung» sein. Im Gegensatz zu anderen Symbolen wird die White-Power-Faust ausschliesslich in der Neonazi-Szene verwendet und ist mitunter beliebtes Shirtmotiv.

SS – Runen

Die doppelten Sig-Runen waren das Logo der SS (Schutzstaffel) im Dritten Reich. Die SS war eine paramilitärische Organisation der NSDAP, die parallel zur Wehrmacht existierte. In ihren Aufgabenbereich fielen unter anderem der Kampf gegen Partisanenverbände, die „Säuberungen“ in den von den Nazis besetzten Gebieten und die „Bewachung und Führung“ der Konzentrationslager.

Die Sig-Rune wird auch Sowilo-Rune genannt. Diese bildet das S in Futhark (Runenalphabet) und steht darüber hinaus als Symbol für die Sonne. Sie ist heute in Deutschland verboten.

Runen sind in der Neonaziszene weitverbreitete Symbole, welche ursprünglich altnordischen bzw. germanischen Ursprungs sind. Runen sind ursprünglich die Buchstaben des germanischen Alphabetes. Das ursprüngliche Runenalphabet wird oft auch als Futhark (nach den ersten Buchstaben im Alphabet) bezeichnet. Zusätzlich zu ihrer Funktion innerhalb eines Buchstabenalphabetes hatten Runen als einzelnes Symbol noch eine zusätzliche Bedeutung (so steht die S-Rune oder Sowilo einzeln auch als Zeichen für die Sonne). Einige stehen für Laute, andere für festgelegte Bedeutungen (beispielsweise die Lebens- und die Todesrune). Einige Runen – beispielsweise die Kampfrune, die Sigrune oder die Odalrune – wurde im Dritten Reich auch schon von der Hilterjugend, der SA (Sturmabteilung) und der SS verwendet. Sie dienen auch vielen neonazistischen Oragnisationen als Symbol und gehören zu den beliebtesten Tattoomotiven.

Runen als solche sind nicht rechtsextrem und werden auch ausserhalb der extremen Rechten verwendet. An der Wende zum 20. Jahrhundert entdeckte die neu entstehende völkische Bewegung, die sich vor allem durch Nationalismus und Antisemitismus auszeichnete, das Runenalphabet als Beweis für die Kulturleistung einer angeblich jahrtausendealten germanischen Rasse.

Im historischen Nationalsozialismus wurden Runen deshalb sehr häufig als Logo oder Symbole (gerade in der NSDAP, der Wehrmacht und der SS) benutzt, abgewandelt und mit neuen Bedeutungen aufgeladen. Diese Vorliebe für die Verwendung von Runen ist auch in der heutigen extremen Rechten verbreitet.

Schwarze Sonne

Die schwarze Sonne – manchmal auch als zwölfarmiges Hakenkreuz bezeichnet – war ein esoterisches Symbol, welches von der SS geschaffen und verwendet wurde. Es besteht aus zwölf radial angeordneten Sigrunen.

Kolovrat

Aus: ANTIFAREVUE #2, 2021, Bern

Alte slavische Rune, welche heute von jüngeren Neo Nazis als hipper Schwarze-Sonnen-Ersatz verwendet wird. Wird momentan v.a. in Polen, Ukraine und Russland oft benützt.

Wolfsangel

Das Symbol wird von Rechtsextremist:innen auf der ganzen Welt verwendet und bedeutet szeneintern so viel wie «Wehrhaftigkeit». Das Tragen der Wolfsangel ist in der Schweiz nicht verboten. Zur Verbreitung der Wolfsangel als politischem Symbol in völkischen und später nationalsozialistischen
Kreisen hat maßgeblich Hermann Löns beigetragen, der „Naturschutz“ als „gleichbedeutend mit
Rasseschutz“ bezeichnete.

Othala

Othala (auch Odal-Rune): Die Othala-Rune bildet den Buchstaben O in Futhark und steht darüber hinaus als Symbol für Besitz oder Heimat. Sie diente als Logo für die Hitlerjugend während des Dritten Reiches. Auch wurde sie in Deutschland von der rechtsextremen Jugendorganisation „Wiking-Jugend“ verwendet und in diesem Kontext, zusammen mit der Organisation, verboten.

Tyr-Rune

Die Tyr-Rune (auch Tiwaz-Rune) bildet den Buchstaben T in Futhark und steht darüber hinaus für den nordischen Gott Tyr, den Gott des Kampfes. Sie diente im Dritten Reich etwa als Abzeichen der „Reichsführerschulen“.

Zahlencodes & Buchstabenfolgen

Rechtsextreme arbeiten oft auch mit Zahlencodes und Buchstabenkombinationen, um ihre Ideologie kund zu tun. Dies einerseits, um einer möglichen Strafverfolgung zu entgehen und andererseits, um nicht für alle offensichtlich als rechtsextreme Person erkannt zu werden. Hier ein Überblick über einige oft benutzte Zahlenkombinationen.

14

Steht für die 14-Words des Us-amerikanischen Neonazis David Lane, eine Art rechtsextremes „Glaubensbekenntnis“, das aus 14 Wörtern besteht: „We must secure the existence of our people and a future for white children“ (dt.: Wir müssen die Existenz unseres Volkes und eine Zukunft für weisse Kinder sichern“).

18

Steht für die Buchstaben A und H des lateinischen Alphabetes (den 1. und den 8. Buchstaben), die Initialen von „Adolf Hitler“.

28

Steht für die Buchstaben B und H des Alphabets, die Abkürzung für Blood & Honour (dt.: Blut und Ehre). Bei Blood & Honour handelt es sich um ein internationales Neonazinetzwerk, das in den 1980er-Jahren in Grossbritannien gegründet wurde.

38

Wird meist als Crew38 ausgeschrieben und ist eine Abkürzung aus dem Umfeld der „Hammerskins“. Die Crew38 ist das Unterstützungsnetzwerk dieser Organisation neonazistischer Skinheads. Denn eine Mitgliedschaft bei den Hammerskins ist nur nach mehrjähriger Aufnahmeprozedur möglich. 38 steht dabei als Abkürzung für „Crossed Hammers“ (dt.: gekreuzte Hämmer) – das Logo der Hammerskins.

848

Dient als Abkürzung für „Heil dir Helvetia“ und wird in Schweizer Neonazikreisen gerne als Grussformel verwendet.

88

Steht für „Heil Hitler“ (H.H.) und ist wohl der bekannteste Zahlencode unter Neonazis.

HffH

Die Abkürzung „Hammerskins Forever – Forever Hammerskins“ (dt.: Hammerskins für immer – für immer Hammerskins) ist das Credo der Hammerskins. Ein Slogan, der sowohl Grussformel als auch Bekenntnis ist.

Rahowa

Das Akronym steht für „Racial Holy War“ (dt.: Heiliger Rassenkrieg). Dabei handelt es sich einerseits um eine Art völkischen Kreuzzug für die Vorherrschaft der weissen „Rasse“, anderseits um eine rechtsextreme Endzeitphantasie.

Kleidung

Die rechtsextreme Szene nutzt gewisse Kleidungsstile und Kleidermarken, um ihre Gruppe zu kennzeichnen. Teilweise werden bestehende Marken, welche ursprünglich keine rechtsextreme Gesinnung haben, ver- bzw. entwendet. Anderseits werden auch Marken explizit von Mitgliedern der extremen Rechten für andere rechtsextreme Personen geschaffen. Bei solchen Marken fliesst der Gewinn meist ganz oder teilweise in die rechtsextreme Szene. Die Labels vermitteln und vermarkten ein identitätsstiftendes “Wir”, welches rassistisch, völkisch und nationalistisch aufgeladen ist. Kampfsport Labels welche nicht nur Kleidung, sondern auch andere Sportartikel vertreiben, verbinden die Idee eines “gesunden Volkes” auf moderne Weise mit Elementen der Straight-Edge-Bewegung. Jedoch geht es dabei nicht nur um individuelles Wohlbefinden. Im Fokus steht ein gesunder, weisser Körper welcher seinen Beitrag für die Zukunft und die Wehrhaftigkeit seiner Nation, bzw., Europas leisten kann.

Lonsdale

Die Marke Lonsdale ist an sich keine rechtsextreme Marke. Sie war aber längere Zeit bei neonazistischen Skinheads beliebt, da der Schriftzug Lonsdale die Buchstabenfolge „NSDA“ enthält und damit recht nahe an NSDAP herankommt. Lonsdale ist sich jedoch dieser Problematik bewusst und liefert ihre Kleidung bewusst nicht an rechtsextreme Szenegeschäfte. Überdies unterstützt die Firma antirassistische Projekte.

Andere Marken, welche rechtsextreme Gruppen beschloßen haben sich zueigen zu machen – ohne eigenes Zutun der Marke, sind: “Fred Perry”, “Ben Sherman”, “Helly Hansen”, “New Balance” und “Dr. Martens”. Sie alle wurden irgendwann in der rechtsextremen Szene mehr oder weniger populär.

Crew38

Die Crew38 ist das Umfeld-Netzwerk der Hammerskins und das Label dient der Organisation als Einnahmequelle.

Consdaple

Die Marke Consdaple wurde von einem deutschen Neonazi und NDP-Aktivisten aus Bayern gegründet. Er wollte der Marke Lonsdale ein szeneeigenes Label entgegenstellen. Sie enthält die Buchstabenfolge „NSDAP“. Diese kann dann offen zur Schau getragen werden, wenn eine Jacke  so über Shirt oder Pullover getragen wird, dass jeweils die beiden Buchstaben am Wortanfang und -ende verdeckt werden. Diese Form der Präsentation ist  in Deutschland verboten.

Thor Steinar

Die Gründer der Marke Thor Steinar bewegten sich in rechtsextremen Zusammenhängen. Sie gründeten die Marke 2002. Thor Steinar spricht mit ihrer Symbolik und ihrem Design Rechtsextreme an. Ihre Aufdrucke enthalten Anspielungen auf die nordische Mythologie, die deutsche Kolonialzeit und den historischen Nationalsozialismus.

Ansgar Aryan

Das Modelabel wurde 2009 gegründet und vertreibt seither szeneintern die ganze Bandbreite an Klamotten. «Ansgar» ist die germanische Urform des Namens Oskar, «Aryan» ist das englische Wort für arisch.

Label 23

„Label 23“ wurde 2009 in Cottbus gegründet und entstammt der Marke „Boxing Connection“. Der ehemalige Inhaber der Marke „Boxing Connection“ ist ein bekannter Neonazi, Hooligan und Kampfsportler aus Cottbus. Bis heute bestehen Kontakte zwischen der Marke und der rechten Fußballszene. Zudem modelten 2016 russische Neonazis für „Label 23“.
Die Marke spricht mit ihrer sportlichen Streetwear-Bekleidung vor allem die Kampfsport-Szene, durch ihre gewaltverherrlichende Ästhetik aber auch Personen aus dem rechten Ultra- und Hooligan-Milieu an. Die auf den Klamotten verwendeten Schriftzüge – in deutscher und englischer Sprache – sind dabei häufig doppeldeutig, im Design allerdings unverfänglich. Dadurch konnte sich die Marke weit über die rechte Szene hinaus im Mainstream verbreiten.

Greifvogel Wear – Radical Warrior Clothing Brand

Die Marke wurde 2013 in Sachsen vom Neonazi Sebastian Raack gegründet und bietet vorrangig Streetwear-Klamotten an, aber auch Kampfsportartikel und Motive. In Dresden 2013 registriert, befindet sich der Firmensitz seit Dezember 2016 in Lindenau in Südbrandenburg. Dort ist auch ein Ladengeschäft von „Greifvogel Wear“ ansässig.
Die Designs sind größtenteils im modernen Stil gehalten und beinhalten martialische, pathetische und doppeldeutige Slogans. Die Motive zeigen meist kriegerische Abbildungen aus der griechischen Antike.
Die Marke sponsert europaweit einflussreiche rechte Kampfsport-Events, stellt eigene Teams für Turniere – auch außerhalb der Neonazi-Szene – und ist eng mit der Rechtsrock-Szene verbunden.

Restistend

„Resistend“ ist eine rechte Sportswear- und Outdoor-Marke, die erstmals 2019 als Sponsor beim “Kampf der Nibelungen” aufgefallen ist und deren Online-Shop im August 2020 eröffnet hat. „Resistend“ versucht, sich nach eigenen Angaben als funktionale rechte Kleidungsmarke parallel zu bestehenden Marken im Kraft- und Kampfsportbereich zu etablieren, und setzt bei der Selbstpräsentation auf starke Bezüge zu Naturverbundenheit und NS-Straight-Edge-Ideologie.

Pro Violence – Streetsport

Wurde 2003 von einem umtriebigen Neonazi aus dem neonazistischen “Blood and Honour”-Netzwerk in Magdeburg gegründet und vertreibt hauptsächlich Streetwear-Klamotten.
Die Marke versucht durch ihre Ästhetik – häufig brachiale Gewaltdarstellungen – vor allem die Freefight- und MMA-Szene anzusprechen, gewinnt aber auch an Zuspruch im rechten Ultra- und Hooligan-Milieu sowie in kriminelle Rockerstrukturen. Bis heute finden sich personelle Verbindungen in die neonazistische Szene.

Svastone – Perun Company

Seit 2010, in Kiew/Ukraine gegründet, bietet die Marke Streetwear-Klamotten und Kampfsport-Artikel an, auf denen im modernen Stil größtenteils ornamenthaft Motive aus der slawischen Mythologie dargestellt werden. Darüber hinaus sind Motive mit klarem Neonazi-Bezug zu finden, wie auch Bezüge zur rechten Hooligan-Szene. Die Marke unterstützt finanziell faschistische Militäreinheiten in der Ukraine und ist an die Rechtsrock-Szene um das “Blood and Honour”-Milieu angebunden. Zu dem ist sie Sponsor diverser rechter Kampfsport-Veranstaltungen.

Brachial – The Lifestyle Company

Die Marke wurde 2001 in Sachsen gegründet und bietet nicht nur Streetwear-Klamotten mit unverfänglichen Motiven an, sondern richtet sich mit eigenem Zubehör vor allem an die Kraftsportszene. Die Label-Verantwortlichen stehen in Verbindung mit einem rechten Security-Netzwerk in Westsachsen und beziehen sich positiv auf rechte Gruppierungen und Parteien wie AfD und PEGIDA. Die Marke sponsert Personen und Teams aus dem Weightlifting- und Strongmen-Bereich aus der Region, ist aber auch auf internationalen Fitnessmessen anzutreffen.

Sport Frei – Extremsport

Um 2000 in Bremen von Henrik Ostendorf, einem Multi-Funktionär der Neonazi-Szene, gegründet und registriert, vertreibt die Marke ausschließlich Klamotten im Streetwear-Bereich. Durch die Nutzung des Sportlergrußes „Sport frei“ wirkt die Marke unverfänglich. Die Designs der T-Shirts sprechen am ehesten die Hooligan-Szene an und sind erst auf den zweiten Blick der Neonazi-Szene zuordenbar. Die Marke sponsert zu dem extrem rechte Kampfsport-Veranstaltungen wie den “Kampf der Nibelungen”. Vertrieb findet über den „Sport Frei-Versand“ von Henrik Ostendorf statt.

Walhall Athletik – Southside Fightwear

2012 in Bayern von einem umtriebigen Neonazi ins Leben gerufen, bietet die Marke Streetwear- und Trainingsklamotten an. Die modern gehaltenen Motive zeigen Darstellungen aus der griechischen Antike, spielen aber auch mit Neonazi-Bezügen. Trotz vermeintlich veränderter Vertriebsstruktur weist die Marke auch weiterhin starke Bezüge zur extrem rechten Szene auf. „Walhall Athletik“ stattet zudem Teams und Einzelpersonen aus, bei denen Verbindungen in die Neonazi-Szene bestehen.

Black Legion – „The Iron Youth Division“

Anfang 2016 im Raum Cottbus von Neonazis gegründet, vertreibt die Marke Streetwear-Klamotten mit zum Teil unverfänglichen Designs. Andere Shirt-Motive zeigen dagegen eindeutige Bezüge zur Neonazi-Szene und zum historischen Nationalsozialismus. So nutzen sie u.a. ein Original-Zitat von Adolf Hitler oder eine Textzeile der RechtsRock-Band “Störkraft” als T-Shirt-Motiv.
Die Marke richtet sich an die rechte Kampf- und Kraftsportszene, trat mehrmals als Sponsor für das rechte Kampfsport-Event “Kampf der Nibelungen” auf und stellte dort ein eigenes Team.
Der Vertrieb erfolgt hauptsächlich über ihren Webshop, sowie über das Neonazi-Ladengeschäft „The Devils Right Hand/Rebel Records“ in Cottbus.

Beloyar – Pagan Company

Die Marke wurde 2012 in Russland gegründet und vertreibt Streetwear-Klamotten sowie Kraft- und Kampfsportbekleidung. In den Designs werden größtenteils slawisch-folkloristische Symbole abgebildet, jedoch finden sich auch Motive mit Neonazi-Bezug oder rassistische Schriftzüge. Die Ästhetik ist dabei modern und wirkt auf den ersten Blick unverfänglich.
„Beloyar“ ist in Russland Sponsor von MMA-Mannschaften, unterstützt aber auch Bands aus dem Rechtsrock Bereich.

Sportowo na Stylowo

Seit 2013 wird die Marke über einen eigenen Webshop vertrieben und bietet bisher nur Streetwear-Klamotten an. Die Motive und Designs wirken modern und auf den ersten Blick schwer einordbar. Im Detail propagiert die Marke allerdings nationalistische und dezidiert antikommunistische Inhalte und findet dadurch starken Zuspruch in der rechten Kampfsport- und Fußball-Szene Polens.
Bisher unterstützten sie vor allem rechte Kampfsport-Seminare in Polen, wurden aber auch als Sponsor für einen rechten Wettkampf in Frankreich angekündigt.

PPDM – Father Frost Mode

Die Marke, bzw. das Trainingsprogramm, wurde in 2010 durch russische Neonazis entwickelt und bietet seit dem eine geringe Auswahl an T-Shirts an. In den Designs bezieht sich Marke vor allem auf ihre nationale Identität und den Straight Edge-Lifestyle. Stark an den Gedanken eines „gesunden, wehrhaften Volkes“ angelehnt werden in regelmäßigen Abständen professionell produzierte Motivations-Videos für den Kraft-und Kampfsport-Bereich ins Netz gestellt. Darüber hinaus organisiert die Marke Weightlifting- und Strongmen-Turniere. Seit 2016 wird versucht die Marke auch auf dem westeuropäischen Markt zu etablieren. Erste Seminare gaben die Neonazis um „PPDM“ in 2017 in Frankreich.